Was verbirgt sich hinter „Zukunftsdiskurse“?
Im Stichwort „Zukunftsdiskurse“ bündeln sich die zwei Zielsetzungen unseres Projektes „Unser Gesundheitswesen von morgen: Digitalisierung – Künstliche Intelligenz – Diversität“: zum einen haben wir gemeinsem mit verschiedenen Expert*innen einen Blick in die Zukunft unseres sich zunehmend digitalisierenden Gesundheitswesens gewagt, zum anderen wollten wir einen öffentlichen Diskursraum bereitstellen, in dem Menschen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft in einen Dialog eintreten können. Das Projekt wurde von April 2021 bis September 2022 durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab gefördert.
Was ist im Rahmen des Projektes konkret passiert?
In den insgesamt 18 Monaten Projektlaufzeit wurden fünf Podiumsdiskussionen und zwei Bürgerforen durchgeführt. Jede Veranstaltung hat sich mit verschiedenen Fragen zum Gesundheitswesen der Zukunft beschäftigt und dazu Stimmen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammengeführt. Die Themen reichten dabei von technologischen Entwicklungen wie dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Diagnostik, über Pandemie-Apps bis hin zu GPS-Ortungssystemen für Menschen mit Demenz. Themenübergreifend stand dabei eine Diskussion der ethischen Dimensionen im Vordergrund, zugespitzt auf die Kernfrage: Wie sollte das Gesundheitswesen der Zukunft aussehen?
Im Rahmen dieser Veranstaltungen sind eine ganze Reihe von Inhalten entstanden, die auch nach Projektende weiterhin auf dieser Website zugänglich sind:
- Aufzeichnungen aller 5 Podiumsdiskussion als Video
- Die von den Teilnehmenden der beiden Bürgerforen erarbeiteten Handlungsempfehlungen zu den Themen „Feedback in Pandemie-Apps“ und „GPS-Ortungssysteme für Menschen mit Demenz“
- Ein Impulspapier, das die Ergebnisse und Lehren aus dem Projekt zusammenfasst
Was kann ich mir unter den Podiumsdiskussionen vorstellen?
Unsere fünf Online-Podien bieten eine jeweils 90-minütige Einführung in verschiedene Themen, die sich an der Schnittstelle Digitalisierung und Gesundheitswesen ansiedeln. Sie behandeln aktuelle und politisch hoch relevante Themenfelder wie den Umgang mit Gesundheitsdaten, KI-Systeme in der Diagnostik oder den Einsatz von Robotik in der Pflege. Zu Beginn der Veranstaltung hielten drei Expert*innen jeweils einen ca. 10-minütigen Impulsvortrag, in dem sie sich dem jeweiligen Themenkomplex aus ihrer Disziplin heraus annäherten und grundlegende Begriffe, Konzepte und Herausforderungen erläuterten. Anschließend wurde vom Moderationsteam eine Diskussion zwischen den Expert*innen angeregt. Zum Abschluss wurden circa 30 Minuten Fragen aus dem Publikum diskutiert, die diese über die F&A-Funktion in Zoom-Webinar stellen konnten.
Alle Podiumsdiskussionen wurden aufgezeichnet und sind auf dieser Website frei verfügbar:
1. Podiumsdiskussion:
Daten – Selbst – Bestimmen. Chancen, Risiken und Konzepte digitalisierter Medizin
vom 26. Oktober 2021
zum Video
2. Podiumsdiskussion:
Krank laut KI. Wer übernimmt in Zukunft die Verantwortung für Diagnosen?
vom 07. Dezember 2021
zum Video
3. Podiumsdiskussion:
Die große Unbekannte? Zur Rolle von Algorithmen in der digitalen Gesundheitsversorgung
vom 11. Januar 2022
zum Video
Was kann ich mir unter den Bürgerforen vorstellen?
In unseren Bürgerforen hat sich eine Auswahl von jeweils 10 bzw. 17 Bürger*innen online zusammengefunden, um mehrere Tage zu einem festgelegten gesellschaftsrelevanten Thema im Bereich Digitalisierung des Gesundheitswesens zu diskutieren. Die Themen unserer Bürgerforen waren Pandemie-Apps und Ortungssysteme für Menschen mit Demenz. Im Rahmen der Bürgerforen bekamen die Teilnehmer*innen die Chance, Expert*innen zum jeweiligen Thema zu befragen, um sich auf diese Weise eine informierte Meinung bilden zu können. Beide Bürgerforen wurden jeweils von Wissenschaftler*innen unseres Projekt-Teams begleitet – sie moderierten die Diskussionen und standen den Teilnehmenden als Ansprechpartner zur Verfügung. Am Ende der beiden Bürgerforen ist jeweils ein gemeinsames Positionspapier als Handlungsempfehlung für Vertreter*innen aus Forschung, Gesundheitswesen und Politik entstanden.
Auf unserer Website finden Sie eine ausführliche Dokumentation zu unseren beiden Bürgerforen:
Bürgerforum 1:
Feedbackgestaltung in Pandemie-Apps
am 15./16. und 18. November 2021
Bürgerforum 2:
GPS-Ortungssysteme für Menschen mit Demenz
Zeitraum vom 04. – 25. Mai 2022
Mi, 04.05. von 17:00 bis 20:30 Uhr
Do, 05.05. von 17:00 bis 20:30 Uhr
Do, 12.05. von 17:00 bis 20:00 Uhr
Mi, 25.05. von 17:00 bis 21:00 Uhr
zum Bericht inklusive Handlungsempfehlung
zum Video der Übergabe der Ergebnisse an Vertreter*innen aus Gesundheitswesen und Technikentwicklung
Wo und wie haben die Veranstaltungen stattgefunden?
Da sich das Gesundheitswesen zunehmend in die digitalen Räume erweitert, fanden wir es nur konsequent, unsere Veranstaltungen niedrigschwellig online und kostenlos anzubieten. Das soll allen Interessierten die Chance bieten, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen oder sie nachträglich als Video auf unserer Projekt-Webseite anzuschauen.
Wo kann ich die Ergebnisse des Projektes finden?
Die Ergebnisse des Projektes sind in unserer Abschlussveranstaltung von Mitgliedern des Projektteams vorgestellt worden. Zudem sind die Ergebnisse und Lehren aus dem Projekt auch schriftlich in einem Impulspapier zusammengefasst.
Video und Impulspapier finden Sie hier.
Wird es weitere Veranstaltungen geben? / Wie geht es weiter?
Das Projekt „Unser Gesundheitswesen von morgen: Digitalisierung – Künstliche Intelligenz – Diversität“ wurde am 30. September 2022 abgeschlossen, es werden also keine weiteren Veranstaltungen stattfinden.
Aber auch nach Abschluss des Projektes sind noch weitere Auswertungen in wissenschaftlichen Veröffentlichungen geplant. So wird es eine medizinische Doktorarbeit geben, die sich intensiv mit der Auswertung des zweiten Bürgerforums zum Thema Ortungssysteme für Menschen mit Demenz beschäftigt. Auch eine Veröffentlichung zu allgemeineren Erkenntnissen zur Durchführung von partizipativen Veranstaltungen im Online-Format ist derzeit in Arbeit. Für Neuigkeiten hierzu behalten Sie die Website des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin Göttingen im Blick.
Kontakt
Bei Rückfragen wenden Sie sich jederzeit an die Projektkoordinatorin Frau Sabrina Krohm.